Bereits im Vorfeld des Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam wurde der Song der italtienischen Band Måneskin bei den Wetten zum Gewinner hoch gehandelt, obwohl er als Hardrock-Song für die Veranstaltung doch recht untypisch war. Måneskin hatten mit dem Titel Zitti e buoni bereits vorher beim San-Remo-Festival teilgenommen und dieses gewonnen, als Sieger hatten sie die Chance, Italien beim ESC zu präsentieren - was sie dann auch taten.Und auch hier konnten sie dann den Sieg erringen und sich gegen die meist eher schlageresken Rivalen durchsetzen - verdient, wie der Autor dieser Zeilen meint, der ansonsten um den Song Contest eher einen großen Bogen macht.
Untypisch ist auch der Name der Band, der wenig italienisch anmutet. Måneskin ist dänisch und bedeutet "Mondschein", gewählt wurde er von der Band aufgrund der dänischen Herkunft der Bassistin Victoria de Angelis. Die Mitglieder:innen gingen gemeinsam zur Schule und gründeten sich als Schulband, 2017 machten sie bei der italienischen Version der Castingshow X Factor mit und erreichten dort den zweiten Platz im Finale. Mit einer EP und zwei Alben starteten sie dann ihre Karriere, die durch den Sieg in Rotterdam nochmal an Speed zunimmt: Måneskin sind beliebt beim Publikum, qu(e)erbeet - noch in Rotterdam sahen sie sich dem Vorwurf ausgesetzt, bei der Veranstaltung Drogen zu nehmen (was bullshit war) und bei einem Konzert in Polen setzten sie durch einen Kuss zwischen dem Sänger Damiano David und dem Gitarristen Thomas Raggi ein Zeichen gegen die schwulenfeindliche Politik der polnischen Regierung.
Der Text von Zitti e buoni drückt die Wut und Rebellion der jungen Generation gegenüber dem Unverständnis und der Geringschätzung aus, die ihnen von Älteren entgegengebracht werden. Er fordert dazu auf, das eigene Anderssein zu verteidigen:
Siamo fuori di testa, ma diversi da loro - Wir sind verrückt, aber anders als sie
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